[Rezension] Fayra - Das Herz der Phönixtochter von Nina Blazon

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Titel: Fayra - Das Herz der Phönixtochter
Autorin: Nina Blazon
Verlag: cbt
Erscheinungsdatum: 09. Oktober 2017
ISBN-13: 978-3570164938
Preis: 16,99€ (Hardcover) und 13,99€ (eBook)
Seitenzahl: 464
Genre: Kinderbuch, Fantasy
Leseprobe: hier




Erst eine Woche ist es her, seit Anna-Fee mit ihren Eltern aus ihrer gemütlichen kleinen Wohnung in das gruselige Herrenhaus gezogen ist, das ihre Mutter liebevoll Leo Mansion nennt. Und doch würde Fee am liebsten direkt ihre Koffer wieder packen, denn die Zwölfjährige ist felsenfest davon überzeugt, dass es in ihrem neuen Zuhause spukt. Als sie mit ihrer besten Freundin Nelly auf Entdeckungstour im verbotenen Park des Anwesens geht, begegnen sie einem rußbedeckten Mädchen, das vor etwas oder jemandem auf der Flucht zu sein scheint. Das Mädchen - Fayra - stammt aus einer Parallelwelt. Durch ein Feuertor muss sie wieder in ihre Welt zurück, bevor ihre Kräfte vollkommen schwinden und sie von ihren Häschern geschnappt wird. Anna-Fee und Nelly beschließen Fayra zu helfen und erleben das bisher größte Abenteuer ihres Lebens.



Anna-Fee Fischer:

Gemeinsam mit ihren Eltern lebt Anna-Fee nun in der Leo Mansion, von der ihre Mutter so lange geschwärmt hat. Doch Fee kann die Begeisterung für das alte Herrenhaus absolut nicht nachvollziehen. Alles wirkt gruselig, staubig und voller Geheimnisse, sodass Anna-Fee nachts kein Auge zubekommt. Ihre Gitarre und die Musik können sie wenigstens ein bisschen von ihrer Abneigung gegen das Haus ablenken, doch oft wünscht sich Fee ein bisschen mehr wie ihre beste Freundin Nelly zu sein, die sich ohne nachzudenken immer wieder furchtlos in ein neues Abenteuer stürzt.



Mit „Silfur“ hat mich Nina Blazon vor ein paar Jahren davon überzeugt, dass es durchaus auch Kinderbücher gibt, die einen gewissen Reiz für ältere Leser haben. Die Abenteuer von Fabio und Tom in Island werde ich wohl nie vergessen und umso mehr habe ich mich nun auf „Fayra - Das Herz der Phönixtochter“ gefreut. Leider muss ich sagen, dass die Geschichte kaum mit „Silfur“ mithalten kann und ich das Buch doch ein kleines bisschen enttäuscht beiseitegelegt habe.
 
Das Grundgerüst ihres neuesten Romans baut die Autorin sehr solide und durchdacht auf. Wir lernen Anna-Fee und ihre Eltern kennen und begeben uns auf eine erste Entdeckungstour durch die Leo Mansion. Es dauert nicht lange, bis erste Fantasyelemente eingeflochten werden und Fee eine seltsame Beobachtung macht. Welches Geheimnis birgt das alte Herrenhaus? Fee und ihre beste Freundin Nelly begeben sich auf Spurensuche und geraten mitten in eine alte Fehde, deren Ursprünge über Jahrzehnte hinweg reichen. Sie begegnen Fayra, einer Phönixtochter und stolpern von einem spannenden Abenteuer ins Nächste.

Insgesamt ging mir dann aber doch alles etwas zu schnell. Besonders am Anfang habe ich mir ein paar Erklärungen gewünscht, doch diese folgen erst sehr spät, sodass ich mich beim Lesen zeitweise etwas verloren gefühlt habe. Das hohe Erzähltempo, die andauernde Spannung und die damit verbundene Bedrohung für die Mädchen sind für ein Kinderbuch meiner Meinung nach doch etwas zu viel. Es fehlen langsamere Passagen, in denen die Protagonisten zur Ruhe kommen und sich die gelesenen Informationen etwas setzen können. So geht es leider atemlos immer weiter und die Geschichte konnte für mich besonders was die Tiefe angeht nicht ihr gesamtes Potenzial ausschöpfen. 

Anna-Fee und Nelly haben mir als Charaktere sehr gut gefallen, wohingegen ich mit Fayra nicht richtig warm geworden bin. Besonders Nelly hat sehr darunter zu leiden, dass ihr beste Freundin nun mit der Phönixtochter unter einem Dach lebt und fühlt sich mehr denn je als das fünfte Rad am Wagen. Fee hat einen deutlich besseren Draht zu Fayra, allerdings wirkt auch diese Beziehung nicht wie eine Freundschaft auf mich, die ein Leben lang überdauert. Es mag vielleicht am Altersunterschied liegen, aber Fayra verhält sich den beiden jüngeren Mädchen gegenüber nicht immer ganz fair, was ihr bei mir keine Sympathiepunkte eingebracht hat. Sie landet in einer ihr völlig fremden und unbekannten Welt und dennoch verhält sie sich oft kratzbürstig und angriffslustig, wenn ihr Fee oder Nelly helfen möchten.

Ich muss leider sagen, dass mich Nina Blazon dieses Mal mit ihrer fantastischen Geschichte nicht vollkommen erreicht hat. Erzählerisch und sprachlich absolut gelungen, doch leider harmonieren die Charaktere nicht richtig miteinander und inhaltlich fehlen der Erzählung etwas ruhigere Stellen, die die düstere und angespannte Stimmung etwas auflockern. Insgesamt schafft es die Autorin, mich zwar auf das Ende neugierig zu machen, dennoch hat mich „Fayra - Das Herz der Phönixtochter“ weniger gefesselt, wie andere ihrer Werke.


Nina Blazon, geboren in Koper bei Triest, las schon als Jugendliche mit Begeisterung Fantasy-Literatur. Selbst zu schreiben begann sie während ihres Germanistik-Studiums. Ihr erster Fantasy-Jugendroman wurde mit dem Wolfgang-Hohlbein-Preis und dem Deutschen Phantastik Preis ausgezeichnet. Seither haben Nina Blazons Bücher zahlreiche Preise erhalten, zuletzt 2016 den Seraph für "Der Winter der schwarzen Rosen". Die erfolgreiche Kinder- und Jugendbuchautorin lebt in Stuttgart.
 

Vielen Dank an cbt  für die Bereitstellung
dieses Rezensionsexemplars!

2 Kommentare:

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  1. Hallo liebste Lisa,

    schade, dass dir Fayra nicht ganz so gut gefallen hat, da bist du aber auch nicht alleine. Ich habe bisher nur gemischte Meinungen gehört. Deine Kritikpunkte kann ich auf jeden Fall komplett nachvollziehen. Ich habe noch immer kein Buch von Nina gelesen, was ich unbedingt nachholen muss.

    Deine Rezi ist wie immer ganz großartig geschrieben :)

    Liebe Grüße,
    Ally

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    1. Hallihallo Ally!

      Leider scheinen die Meinungen zum Buch wirklich sehr gemischt auszufallen, dabei hatte ich mir doch einiges mehr von der Geschichte erwartet. Ich habe schon ein paar ganz tolle Bücher von Nina Blazon gelesen, deshalb hat mich "Fayra" nur umso mehr enttäuscht. Vielen lieben Dank :)

      Liebe Grüße

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