[Rezension] Skin - Das Lied der Kendra von Ilka Tampke

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Originaltitel: Skin (The Song Of The Kendra)
Titel: Skin - Das Lied der Kendra
Autorin: Ilka Tampke
Erscheinungsdatum: 25. April 2016
ISBN-13: 978-3764531430
Preis: 19,99€ (Hardcover) und 15,99€ (eBook)
Seitenzahl: 480
Genre: Fantasy
Leseprobe: hier




Für die Menschen in Caer Cad symbolisiert ihr Haut-Totem die Verbindung zu Ihrem Land, ihren Vorfahren und ihrem Glauben. Ohne eine Haut, die stets von der Mutter an die Tochter weitergegeben wird, bleiben den Menschen als Hautlose viele Privilegien verwehrt. Ailia ist eine von ihnen. Doch Ailia ist eine Kämpferin und als die Mütter, die Gottheiten ihres Stammes, sie zu sich rufen, erkennt sie ihren Bestimmung.

Obwohl sie ohne Haut ist, soll Ailia zur Kendra werden, der obersten Hüterin des Glaubens. Ihr Weg ist beschwerlich, doch die Liebe zu Taliesin gibt die Kraft. Er ist selbst in der Welt der Mütter gefangen und setzt seine ganze Hoffnung in Ailia. Doch nicht jeder im Dorf ist von Ailias Berufung überzeugt. Es gibt Spannungen innerhalb der Gemeinschaft, doch es ist die Aufgabe der Kendra, das Volk zu einen. Besonders jetzt, da die römische Armee in Britannien eingefallen ist und nach dem fruchtbaren Land der Stammesleute giert. Nur Ailia kann ihre Leute bewahren. Wird sie den richtigen Weg rechtzeitig erkennen?


Ailia

Ihr Name bedeutet Licht, denn schon als Kochmutter Ailia als Baby auf den Schwellen ihrer Küche fand, wusste sie, dass Ailia ihr Leben erhellen und bereichern würde. Sie nahm das Baby bei sich auf und zog es gemeinsam mit den anderen Küchenmädchen auf. Obwohl es Hautlosen strengstens verboten ist, zu lernen und Ailia deshalb nie den Unterricht besuchte, lehrte Kochmutter sie die Heilkunst. Auch an den spirituellen Festen ihres Stammes darf Ailia nicht teilhaben und sie wird niemals einem Mann als Beweis ihrer Liebe ihr Hautlied singen können. Auf immer allein und dennoch ist Ailia zu Großem bestimmt. Denn sie hat eine besondere Verbindung zu den Göttern, zu den Müttern, die die Geschicke ihres Stammes leiten.

Wie einige von euch vor ein paar Wochen bei „Gemeinsam Lesen“ mitbekommen haben, hat mir Ilka Tampkes Geschichte nicht von Anfang an gut gefallen. Denn der Schreibstil der Autorin ist ungewohnt und etwas weit vom eigentlichen Geschehen entfernt. Obwohl die Hauptprotagonisten Ailia als Ich-Erzählerin fungiert, scheint es doch so, als würde sie ihre Erlebnisse aus der Ferne betrachten statt selbst dabei zu sein. Im Verlauf des Buches hat es mich dann nicht mehr gestört, aber durch diese Art der Erzählung fiel es mir doch ziemlich schwer, wirkliche Nähe zu den Charakteren aufzubauen und Emotionen werden nicht unbedingt mittransportiert. 

Dadurch sind mir die meisten der Personen im Buch doch etwas zu blass geblieben und ich konnte nicht hundertprozentig mit ihnen mitfiebern. Irgendwie waren die Protagonisten für mich bis zum Ende nicht richtig griffig. Auch Taliesin, der für Ailia schon nach kurzer Zeit zum Mittelpunkt ihres Lebens wird, war mir nach der Lektüre noch ziemlich fremd, obwohl auch er als Charakter durchaus gute Ansatzpunkte gezeigt hat. Aber abgesehen von dem etwas distanzierten Erzählstil der Autoren hat mich die Geschichte dennoch auf ihre eigene Art und Weise fesseln können. 

Ilka Tampke entführt ihrer Leser in eine Zeit, in der das Leben der Menschen noch nicht von technischem Fortschritt geprägt war. Sie beleuchtet das Stammesleben in Britannien in den ersten Jahren nach Christi Geburt. Die Menschen leben unter dem Totem ihrer Haut. Sie bestimmt, wo ihr Platz im Stamm ist, gibt ihnen Rückhalt und Kraft. Ailia hat ihre Haut niemals erfahren und muss als Hautlose am Rande der Gesellschaft leben. Nur die Güte ihres Stammesoberhauptes Fraid sorgt dafür, dass Ailia im Dorf noch willkommen ist. Und obwohl Fraid ihre schützende Hand über Ailia hält, sind die Menschen ihr dennoch nicht wohlgesonnen. 

Ailia entwickelt einen starken Charakter, um sich vor den Schmähungen ihrer eigenen Leute zu wappnen. Sie setzt ihren Kopf durch und bricht so ziemlich jedes Gesetz, dass das Leben des Stammes zusammenhält. Dabei bringt sie nicht nur sich selbst, sondern auch Kochmutter und ihre Ziehschwestern immer wieder in Gefahr. Dieser etwas egoistische Wesenszug an Ailia hat mich während der gesamten Lektüre leider immer wieder gestört.

Obwohl ich also einige Startschwierigkeiten hatte, so ist es der Autorin doch gelungen, mich von ihrer Geschichte zu überzeugen. Es ist wirklich schwer zu beschreiben, da das Buch doch einige Schwachpunkte hat. Aber letzen Endes hat mir dieser außergewöhnliche Ausflug doch gut gefallen! Ein ungewöhnlicher Schreibstil, doch wer bereit ist, sich damit zu arrangieren, wird mit einer interessanten Geschichte in originellem historischen Setting belohnt werden.

llka Tampke wurde 1969 in Sydney geboren. Sie studierte Theaterwissenschaften und begann im Anschluss ein weiterführendes Studium in kreativem Schreiben. 2012 wurde sie mit der Glenfern Fellowship ausgezeichnet. Ihre Kurzgeschichten und Artikel sind in mehreren Anthologien veröffentlicht worden. Sie lebt in Woodend, Australien. "Skin" ist ihr erster Roman.


4 Kommentare:

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  1. Huhu Pretty,

    mir hat das Buch trotz der ein oder anderen Kante auch gut gefallen. Es ist eben mal was anderes, fand ich. Schon durch diese Welt, welche die Autorin da schafft :)
    Ein richtiger kleiner Schatz und ich bin schon gespannt wie es weiter gehen wird :)

    Tintengrüße von der Ruby

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    1. Huhu Ruby!

      Anfangs war ich wirklich skeptisch, aber zum Ende hin hat mir das Buch dann doch gut gefallen :) Ich hab mich nur noch nicht endgültig entschieden, ob ich die Reihe wirklich weiterlesen werde!

      Liebe Grüße

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  2. Tolle Rezension! Ich kenne das, wenn es doch einige Punkte bei einem Buch gibt, die einem stören, man das Buch aber doch gut findet. Mir fällt es auch immer schwer, das in Worte zu fassen.
    Das Buch steht auch noch auf meiner Wunschliste. Mal sehen, wann es davon erlöst wird und wie es mir dann gefällt ;-)

    Liebe Grüße,
    Lyiane

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    1. Hallo Lyiane :)

      Ja das fällt mir auch unheimlich schwer, dass irgendwie rüberzubringen, dass es zwar Schwachpunkte gab, aber der Gesamteindruck vom Buch doch durchaus positiv ist xD

      Wenn du es von deinem SuB holst wünsche ich dir auf jeden Fall ganz viel Spaß beim Lesen und bin schon gespannt, wie deine Meinung ausfällt ;)

      Liebe Grüße

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