[Rezension] Aquila von Ursula Poznanski

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Titel: Aquila
Autorin: Ursula Poznanski
Verlag: Loewe
Erscheinungsdatum: 14. August 2017
ISBN-13: 978-3785586136
Preis: 16,95€ (TB) und 12,99€ (eBook)
Seitenzahl: 432
Genre: Thriller, Jugendbuch
Leseprobe: hier




Neue Uni, neue Freunde und viele neue Eindrücke – so hat sich Nika ihr Auslandssemester in Siena vorgestellt. Zu diesem Zeitpunkt hat sie noch nicht geahnt, dass ihre Zeit in Italien zu ihrem ganz persönlichen Albtraum werden würde...

Nachdem sie mit Freunden unterwegs gewesen ist, wacht Nika am Dienstagmorgen auf - ohne Erinnerung an die vergangenen zwei Tage. Sie kann sich nicht an das kleinste Detail erinnern. Ihr Handy und auch ihr Reisepass sind verschwunden und zu allem Überfluss ist sie in ihrer eigenen Wohnung eingeschlossen, da auch die Wohnungsschlüssel unauffindbar sind – genau wie ihre Mitbewohnerin Jenny. Der Spiegel im Bad ist mit einer Warnung beschmiert, Nikas Gesicht ist von einem riesigen Kratzer verunstaltet und in ihrer Hosentasche findet sie einen Schmierzettel mit kryptischen Hinweisen, die eindeutig in ihrer Handschrift verfasst sind. Was hat das alles zu bedeuten?


Nika Ruland:

Nika ist 19 Jahre alt, studiert Kunstgeschichte und absolviert derzeit ein Auslandssemester in der wunderschönen Stadt Siena in Italien. Sie teilt sich eine kleine Wohnung mit Jenny, einer Deutschen, die bereits einige Zeit an der Uni in Siena studiert hat. Zu ihrer Mutter hat Nika ein sehr gutes Verhältnis, wohingegen ihr Stiefvater der Meinung ist, dass Nika im Leben nichts auf die Reihe bekommt und sich in Siena nur eine schöne Zeit machen möchte.

Stefano Lombardo:

Stefano ist der Mitbewohner einer Studienfreundin von Nika. Er studiert Mathematik und hat gemeinsam mit seiner Familie sechs Jahre in Hamburg gelebt, als seine Eltern im Restaurant seines Onkels ausgeholfen haben. Stefano hat drei Geschwister - Renato, Natale und Maria - und bezeichnet seine Familie deshalb gerne augenzwinkernd als italienisches Klischee.


Das Cover zu „Aquila“ von Ursula Poznanski ist ein wirklicher Hingucker. Es besticht mit einem kräftigen Gelbton und allzu leicht kommt man im Buchladen an diesem Jugendthriller sicherlich nicht vorbei! Der Einstieg in die Geschichte ist richtig gut gelungen. Sie beginnt direkt und ohne große Einleitung. Die Studentin Nika erwacht nach einer Partynacht und ist schockiert, als sie feststellt, dass es schon Dienstagmorgen ist und ihr somit die Erinnerungen an die vergangenen zwei Tage fehlen. Als Leser ist man auf den ersten Seiten genauso ratlos wie Nika, aus deren Blickwinkel die Geschehnisse widergegeben werden. Sie tappt vollkommen im Dunkeln. Die vielen Rätsel und kryptischen Hinweise entwickeln allerdings sehr schnell eine Sogwirkung und besonders die ersten Kapitel lassen sich deshalb in absoluter Rekordzeit lesen.
 
Dennoch tritt die Handlung nach diesem schwungvollen Beginn schon bald auf der Stelle. Nika kommt den Geheimnissen nur sehr langsam auf die Spur. Es geht schrittweise vorwärts und auch ihre Erinnerung kehrt nur sehr langsam wieder zurück. Dabei sorgen die vielen Rätsel immer wieder für Kopfzerbrechen. Sie bleiben jedoch zu lange ungelöst und es ist wirklich schwer, sich darauf einen Reim zu machen. Nach und nach kommen jedoch immer mehr Puzzlestücke hinzu und man kommt der Lösung somit immer wieder einen Schritt näher. Die komplette Auflösung gibt es dann schlussendlich erst in den letzten Kapiteln, was bei der Lektüre doch zeitweilig sehr frustrierend gewesen ist. So zieht sich die Erzählung besonders im Mittelteil doch etwas zu sehr in die Länge. 

Als Hauptprotagonistin hat mir Nika anfangs ziemlich gut gefallen. Ich konnte mich gut in ihre Situation hineinfühlen. Sie ist sympathisch, doch leider nicht immer ganz authentisch. Sie  handelt hin und wieder unlogisch und nicht ganz nachvollziehbar, stellenweise auch sehr naiv. Natürlich steht sie unter Druck, ist in Panik und weiß nicht weiter, dennoch hätte ich so einiges an ihrer Stelle anders gemacht. Stefano wird Nika als Nebencharakter zur Seite gestellt, der sie bei der Lösung der Rätsel unterstützt. Dennoch bleibt er im ganzen Verlauf der Geschichte doch sehr undurchschaubar. Die Grundstimmung des Jugendthrillers ist stets bedrohlich, Nika fühlt sich niemals richtig sicher und wirklich jeder könnte in die Geschehnisse der vergangenen zwei Tage verwickelt sein. Deshalb hat mich Nikas blindes Vertrauen in Stefano doch überrascht - immerhin kennt sie ihn erst seit ein paar Tagen.

Das Ende ist in sich geschlossen und rund, auch wenn einige Geschehnisse aus der Nacht vom Samstag noch immer nicht ganz geklärt sind. Besonders das letzte Kapitel konnte ich dann leider nicht wirklich nachvollziehen. Die Motivation hinter der ganzen Geschichte ist doch ziemlich fragwürdig. Auch Siena als Schauplatz ist leider ziemlich blass geblieben. Obwohl die Autorin ihre Leser zu wohlbekannten Sehenswürdigkeiten in der Stadt führt, bleibt die besondere Atmosphäre der Stadt doch auf der Strecke. Lediglich die unterirdischen Bottini haben bei mir einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.

"Aquila" hat wirklich gut angefangen. Der Blackout. Die Hinweise. Das ganze Setting. Doch dann hat sich die ganze Suche nach der Lösung doch etwas zu sehr in die Länge gezogen. Die Handlung ist nicht wirklich vorangekommen und die eigentliche Auflösung gibt es erst ziemlich spät. Das Ende hat mich dann leider auch nicht vollkommen überzeugen können. Dennoch konnte mich die Geschichte über weite Strecken fesseln und ich freue mich schon auf weitere Bücher der Autorin!


Ursula Poznanski, geboren in Wien, studierte sich einmal quer durch das Angebot der dortigen Universität, bevor sie nach zehn Jahren die Hoffnung auf einen Abschluss begrub und sich als Medizinjournalistin dem Ernst des Lebens stellte. Nach der Geburt ihres Sohnes begann sie Kinderbücher zu schreiben. Ihr Jugendbuchdebüt Erebos erhielt zahlreiche Auszeichnungen (u. a. den Deutschen Jugendliteraturpreis) und machte die Autorin international bekannt. Inzwischen ist sie eine der erfolgreichsten Jugendbuchautorinnen des deutschsprachigen Raums. Zudem schreibt Ursula Poznanski auch erfolgreich Thriller für Erwachsene, die genauso regelmäßig auf den Bestsellerlisten zu finden sind, wie ihre Jugendbücher. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien



Vielen Dank an Loewe  für die Bereitstellung
dieses Rezensionsexemplars!

14 Kommentare:

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  1. Hallo!
    Mir ist es ähnlich mit dem Buch gegangen und kann dir eigentlich nur zustimmen bei deinen Kritikpunkten.
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Hallo Martina :)

      Mit den Jugendbüchern der Autorin habe ich scheinbar einfach kein Glück. Ich freue mich dennoch schon auf ihr nächstes Buch und hoffe, dass mich die Geschichte dann zu 100% überzeugt 😊

      Liebe Grüße

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  2. Hallo Lisa, :)
    mir ist das neue Buch von Ursula Poznanski bei den Neuerscheinungen ins Auge gestochen und das Cover ist durch die Farbe wirklich ein Eyecatcher.
    Ich finde es gut, dass es gleich auf den ersten Seiten richtig losgeht. Das habe ich schon bei den – noch viel zu wenigen – Büchern, die ich von Ursula Poznanski bisher gelesen habe, auch so erlebt. Schade, dass es dann schnell wieder abflaut.
    Ich habe ja noch einige Bücher von Ursula Pozanski nicht gelesen, dann halte ich mich wohl erst mal an die, aber wenn mir "Aquila" mal begegnet, mache ich darum auch keinen Bogen. :D

    Liebe Grüße
    Marina

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    1. Hallo Marina!

      Das Cover ist wirklich super, die Farben sind so schön kräftig und gelbe Cover sieht man im Allgemeinen doch eher selten! Das Buch und die Geschichte sind auf jeden Fall solide, deshalb solltest du auch keinen Bogen um das Buch machen 😉

      Lieeb Grüße

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  3. Hey,
    vielen Dank für deinen lieben Kommentar bei mir! Hat mich sehr gefreut :)
    Habe jetzt gleich mal bei dir vorbeigeschaut und dein Blog gefällt mir auch sehr *-* Freue mich in Zukunft mehr von dir zu lesen!

    Liebste Grüße
    Lea

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    1. Danke Lea <3 Das freut mich wirklich 😊 Dann wünsche ich dir mal noch ganz viel Spaß beim Stöbern, man liest sich bestimmt bald wieder!

      Liebe Grüße

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  4. Huhu Lisa,
    bislang habe ich noch kein Jugendbuch von U.P. gelesen, was mir nicht gefallen hat. Aquila steht auch noch auf meiner To-Read-Liste. Die Story hört sich wirklich sehr spannend an. Dass die Protagonistin Stefano so blind vertraut, finde ich allerdings auch sehr merkwürdig. Ich hätte jetzt ja gemutmaßt, dass Stefano hinter allem steckt, aber ich glaube das wäre jetzt doch etwas zu einfach, oder?! ;o)
    Etwas schade, dass es dann doch ein paar langatmige Stellen gab. Auch finde ich es schade, dass das Ende nicht so nach deinem Geschmack war. Trotzdem bin ich neugierig geworden.

    Ich wünsche dir einen wunderschönen Wochenanfang.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

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    1. Hallo Tanja :)

      Ich hatte mit ihren Jugendbüchern bisher irgendwie keinen richtig guten Start. Erst hat mich Elanus nicht hundertprozentig überzeugt und jetzt auch noch Aquila 😔 Ja, das wäre wohl zu einfach, wenn Stefano dahinterstecken würde, der ein oder andere Twist ist auf jeden Fall noch eingebaut ;)

      Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Spaß mit der Geschichte, falls sie irgendwann noch den Weg in dein Bücherregal findet! Würde mich auf jeden Fall interessieren, was du zu dem Buch denkst ;)

      Liebe Grüße

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  5. Hey :)
    jetzt hatte ich gestern schon deine Rezi gelesen und nichts geschrieben? Unhöflich von mir xD
    Also deine Rezi ist ja gar nicht so fern von meiner. Allerdings beachte ich halt auch immer wie alt die Protagonisten sind. Denn wenn ich an meine 19 denke (und das ist schon eine gaaaaaaanze Weile her) glaube ich mich zu erinnern das man Dinge tut, wo man hinterher einfach denkt... Warum hab ich das nur getan? oO *unglauben...schämen* oder so :>
    Das Ende finde ich persönlich halt schön weil ich so Enden eben mag hihi ^^
    Eine wunderschöne Rezi von dir :>
    LG
    Romi

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    1. Hallo Romi :)

      Oh, sowas aber auch -schäm dich! 😉

      Ja das stimmt schon, das man mit 19 sicherlich noch anders handelt. Allerdings hat Nika vollkommen kopflos gehandelt und ein bisschen mehr kann man ihr mit 19 wohl schon zutrauen. Für mich wäre sie gemessen an ihren Handlungen wohl eher 14 🙈

      Liebe Grüße

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  6. Liebe Lisa,

    Du sprichst mir aus dem Herzen!
    Ich habe dem Buch zwar 4 Sterne gegeben, aber eigentlich nur, weil ich im Moment auf so einem völligem Poznaski Trip bin und so geflasht von ihr bin. 😳
    Ich habe mich einfach nicht getraut, meiner absoluten Lieblingsautorin 3 Sterne zu geben. Ich habe aber auch keine Rezension geschrieben bzw gerade deswegen. Würde ich das tun, würde ich wohl die Bewertung nochmal ändern.

    Ich wollte Dir noch sagen, dass ich eine neue url habe:
    https://hundertmorgen-wald.blogspot.de/

    Liebe Grüße
    Lilly

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    1. Hi Lilly :)

      Bei der Wertung habe ich auch wirklich lange gegrübelt, wie ich das Buch schlussendlich bewerten soll^^ Ich finde 3 von 5 Sternen aber immernoch super - nur im Vergleich zu anderen Geschichten eben etwas schwächer und mit ein paar Kritikpunkten. Verstecken braucht sich die Geschichte deshalb natürlich noch lange nicht 😊

      Liebe Grüße

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  7. Hallo Lisa,
    ich sehe das ganz genauso. Die Geschichte hat riesiges Potential, das aber durch die Längen, teils unlogischen oder auch übertriebenen Sequenzen und vor allem dem etwas unkreativen Ende dann doch ziemlich Federn lässt. Auf das nächste Buch freue ich mich aber auch trotzdem ;-)
    Liebe #litnetzwerk-Grüße, Heike von "Irve liest"

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    1. Hallo Heike :)

      So sehe ich das auch! Viel Potential, aber leider nicht vollkommen ausgeschöpft. Bisher hatte ich mit den Jugendbüchern der Autorin wirklich kein Glück. Dennoch bin ich schon auf ihre nächste Geschichte gespannt ;)

      Liebe Grüße

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