[Rezension] Frostblüte von Zoë Marriott

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Titel: Frostblüte
Originaltitel: Frostfire
Autorin: Zoë Marriott
Erscheinungsdatum: 02. Oktober 2013
ISBN-13: 978-3551312709
Preis: 14,99€ (TB) und 13,99€ (eBook)
Seitenzahl: 464
Genre: Fantasy
Leseprobe: hier


Am Totenbett hat Edel ihrer Tochter Saram das Versprechen abgenommen, sich auf den Weg nach Ruan zu machen und nach der Feuergöttin zu suchen. Für Frost ist es der einzige Anhaltspunkt, denn außer ihrer Mutter hatte sie niemanden. Vollkommen auf sich alleine gestellt macht sie sich auf die beschwerliche Reise. Als sie schon beinahe am Ziel angekommen ist, beobachtet sie einen Jüngling, dem zwei Räuber auflauern. Frost nimmt ihren gesamten Mut zusammen und stellt sich den beiden Wegelagerern in den Weg, obwohl sie den jungen Mann nicht einmal kennt, für den sie ihr Leben aufs Spiel setzt. Doch wieder einmal kann sie sich nicht zügeln. Ihr Wolf bricht aus und der Junge, den sie eigentlich hat retten wollen, schwebt nun selbst in allergrößter Gefahr. Doch ihm und einem weiteren unbekannten Mann, der zu Hilfe eilt gelingt es, Frost außer Gefecht zu setzen und in ihr Lager zu transportieren.

Als Frost dort erwacht, stellt sich ihr der unbekannte Mann als Hauptmann Luca vor. Er und sein Leutnant Arian gehören zur Gruppe der Bergwächter. Die Truppe hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Menschen im Gebirge vor feindlichen Übergriffen einer Gruppe Aufständischer zu schützen. Beide Männer entfachen in Frost Gefühle, die sie nicht richtig zuordnen kann. Sie hat die Wahl, sich der edlen Aufgabe anzuschließen, den Kampf gegen ihren Wolf aufzunehmen und ein besseres Leben zu führen, oder sich weiterhin fernab von Menschen zu verkriechen und jeglichen Kontakt zu meiden. Diese Entscheidung wird ihr Leben für immer verändern…

  

Zoë Marriott lebt im Nordosten von Lincolnshire, zusammen mit ihren zwei Katzen Echo und Hero und ihrem Hund Finn. "Frostblüte" ist ihre erste Veröffentlichung in deutscher Sprache.


Saram Aeskaar:

Seit ihrem achten Lebensjahr, dem Jahr, in dem ihr Wolf beinahe das Leben von zwei unschuldigen Kindern beendet hätte, ist Saram eine Außenseiterin. Gemeinsam mit ihrer Mutter Edel zieht sie von Dorf zu Dorf und verweilt niemals lange genug, um den Dorfbewohnern die Möglichkeit zu geben, ihre wahre Natur zu erkennen. Ihr Vater, Garin Aeskaar, ist der größte Wolfsjäger seiner Zeit gewesen, bis ein Dämonenwolf sein Leben beendet hat. Seither scheint ein Fluch auf Saram, die alle aufgrund einer schneeflockenähnlichen Narbe auf ihrer Wange nur Frost nennen, zu liegen. Wenn sie verletzt wird und ihr eigenes Blut vor Augen sieht, verliert sie die Kontrolle. Sie verfällt in eine Raserei. Ihr innerer Wolf übernimmt ihren Körper und löscht alles Leben in ihrer unmittelbaren Umgebung aus. Aus diesem Grund meidet Saram die Menschen, aus Angst, sie könnte jemanden verletzen, der ihr nahe steht.


Wo wirst du hingehen Frost? Wo kannst du schon hinlaufen, um vor dir selbst sicher zu sein? Wenn du dich dem jetzt nicht stellst, wirst du bis ans Ende deines Lebens auf der Flucht sein. Zu verängstigt, um zu kämpfen. Zu verängstigt, um zu lieben. Und du wirst niemals frei sein.
Frostblüte von Zoë Marriott, Zitat Seite 327


Luca:

In seinen Adern fließt königliches Blut. Doch Luca hat sich gegen ein bequemes Leben im Palast entschieden und stattdessen den Pfad eines Kriegers gewählt. Als Hauptmann der Bergwächter, die sich vor allem aus Heimatlosen und von der Gesellschaft Verstoßenen zusammensetzen, trägt er nun eine große Verantwortung. Er hat es sich mit seiner Truppe zur Aufgabe gemacht, aufständische Edelleute aufzuspüren, die sich im Gebirge verstecken und von ihrem Stützpunkt ausgehend, durch Morde und Räuberei das Leben der Einheimischen gefährden. Doch hinter Lucas Verhalten steckt nicht nur Edelmut, sondern auch ein persönlicher Antrieb, von dem nur wenige Menschen etwas ahnen…

Arian:

Als Leutnant ist Arian Luca stets treu ergeben. Beide stehen sich seit ihrer Kindheit sehr nahe, nachdem Lucas Vater Arian als Adoptivsohn in die Familie geholt hat. Wo Luca es jedoch immer wieder sehr leicht schafft, mit neuen Leuten Kontakte zu knüpfen, bleibt Arian aufgrund seiner Vergangenheit der Beobachter im Hintergrund. Unter den Bergwächtern hat er keine Freunde, er ist mürrisch und verschlossen. Lediglich Luca gelingt es, ihn aus seiner Reserve zu locken. Doch hinter einer harten Schale verbirgt sich meist ein weicher Kern…

Wie immer ist mir zunächst das wunderschöne Cover mit den zwei ineinander übergehenden Bildern eine jungen Mädchens, sowie eines Wolfs, aufgefallen. Auch im Innenteil finden sich immer wieder zum Thema passende kleine Verzierungen. Mit „Frostblüte“ entführt Autorin Zoë Marriott den Leser in eine fantastische Welt. Diese kommt jedoch vollkommen ohne märchenhafte Wesen aus. Lediglich der mythische Aspekt spielt in der Geschichte eine Rolle, denn die Bewohner des Landes glauben fest an Gottheiten und Dämonen, die ihr Leben beeinflussen.

Obgleich Frosts beschwerliche Reise ins Land Ruan nicht direkt ein Teil der Erzählung ist, wäre hier eine Landkarte hilfreich gewesen, um sich während der Lektüre hin und wieder orientieren zu können oder aber die wichtigsten Orte aus Frosts Kindheit zu verbildlichen. Zoë Marriott arbeitet in ihrem Roman mit verschiedenen Erzählebenen. Zum einen wird der Leser in Frosts Vergangenheit entführt und darf hautnah den ersten Ausbruch des Wolfes miterleben. Zudem wird ein Einblick in Frosts verstörende Alpträume gewährt, die sie noch immer verfolgen. Diese Elemente werden geschickt mit der Gegenwart verwoben, in der Frost als Ich Erzählerin von ihren Erlebnissen berichtet. So sind ihre Gefühle, Gedanken und Interessen für den Leser stets transparent, sowie leicht durchschaubar.

Auch die Protagonisten des Romans wissen zu überzeugen. Vor allem die drei Hauptcharaktere sind sehr eigensinnig. Keiner von ihnen gleicht charakterlich dem anderen. Dennoch ist deren Zusammenspiel, abgesehen von einigen kleineren Reibereien, stets harmonisch. Besonders Frost macht im Verlauf der Geschichte eine wirklich beeindruckende Verwandlung durch. Zu Beginn ist sie eingeschüchtert, zurückgezogen und glaubt daran, dass sie allen Menschen nur Schlechtes bringt. Doch durch Luca und Arian lernt sie auch andere Seiten an sich kennen. Sie lernt zu lieben, schließt Freundschaften und überwindet nach und nach ihre Angst vor menschlichen Kontakten. Für sie ist Weglaufen nun nicht mehr die einzige Lösung.

Der Schreibstil der Autorin ist leichtgängig, modern und lässt sich deshalb sehr flüssig lesen. Auch die Handlung insgesamt ist wirklich berührend und bietet alles, was einen gelungenen romantischen Fantasyroman ausmacht. Eine gute Hintergrundidee, charismatische Hauptcharaktere und eine spannungsgeladene Handlung. Fans von Lynn Ravens „Der Kuss des Kjer“ werden auch mit „Frostblüte“ sicherlich ihre Freude haben.

 


Liebe Grüße

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