[Rezension] Wicked - Die Hexen von Oz von Gregory Maguire

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Originaltitel: Wicked (The Life and Times of the Wicked Witch of the West)
Titel: Wicked - Die Hexen von Oz
Autor: Gregory Maguire
Verlag: Klett Cotta
Erscheinungsdatum: 10. Februar 2018
ISBN-13: 978-3608962109
Preis: 13,00€ (TB) und 9,99€ (eBook)
Seitenzahl: 533
Genre: Fantasy
Leseprobe: hier




Elphaba ist als junge Hexe ein ernsthaftes, intelligentes und unglücklicherweise grünhäutiges Mädchen. Ihr Vater ist ein sittenstrenger Prediger, ihre Mutter eine leichtfertige Schönheit. An der Universität studiert sie Biologie und forscht besonders über grundlegende Ähnlichkeiten zwischen Menschen und Tieren.

Unterdessen ist aber der Zauberer von Oz dabei, die Rechte der Tiere grausam einzuschränken. Kaum jemand scheint sich daran zu stören - bis auf Elphaba. Die etwas linkische und leuchtend grüne Studentenhexe bereitet radikale Aktionen vor, um den tyrannischen Zauberer von Oz aus dem Amt zu jagen.



Mit „Wicked - Die Hexen von Oz“ wage ich einen ersten literarischen Ausflug nach Oz, denn „Der Zauberer von Oz“ kenne ich lediglich aus zahlreichen Filmversionen und Theaterstücken. Ohne die Hauptgeschichte also jemals gelesen zu haben, hat mich die Vorgeschichte der bösen Hexe des Westens, die von Gregory Maguire erzählt wird, doch neugierig gemacht. Wie ist sie zu der Figur geworden, die wir aus den zahlreichen Adaptionen zu „Der Zauberer von Oz“ kennen? Wer waren ihre Eltern und wie ist sie aufgewachsen? Wie war das Verhältnis zu ihrer Schwester, der Hexe des Ostens? Diese und noch viele weitere Fragen versucht der Autor nun zu beantworten.

Die ersten Kapitel widmen sich ausschließlich Elphabas Kindheit - ein schwerer Einstieg für mich, denn die Welt von Oz und die unterschiedlichen Bewohner sind mir fremd gewesen. Der sprichwörtliche Sprung ins kalte Wasser. Eine Übersichtskarte im hinteren Teil des Buches erleichtert die Orientierung. Auf den ersten Seiten hat mich die doch zugegebenermaßen etwas verdrehte Geschichte inhaltlich aber auch sprachlich nicht erreicht. Elphabas Eltern sind einfache Leute, die in einer ländlichen Gegend leben, sodass die gesamte Kulisse teilweise etwas unzivilisiert wirkt und an mittelalterliche Zustände erinnert. Schamlos und ungeniert berichtet der Autor von den Trieben und Ausuferungen der Erwachsenen, während ihre Kinder unbeobachtet im Dreck spielen. Auch die Religion und die unterschiedlichen Glaubensrichtungen spielen immer wieder eine Rolle, blieben für mich allerdings eher abstrakt.

Erst im zweiten Teil der Geschichte, an der Universität von Shiz, hat mich die Handlung mehr gepackt. Ein prägender Lebensabschnitt für Elphaba, der sie polarisiert und ihr Zugang zu radikalen Ansichten bietet. Mittlerweile ist sie zu einer intelligenten jungen Frau herangewachsen, die ihren eigenen Vorstellungen von Moral folgt. Insgesamt ist Elphaba eine durchaus interessante, wenngleich etwas in sich zurückgezogene Protagonistin, die nur selten einen Blick auf ihr Innenleben gewährt. „Wicked - Die Hexen von Oz“ gibt einen Überblick über ihr gesamtes Leben und so lernen wir die böse Hexe des Westens als Baby kennen, begleiten sie durch ihre Studienzeit, die extremen sowie die ruhigen Jahre. Auch Dorothy und ihre Freunde finden natürlich Erwähnung.

Leider konnte ich mit der Ehrlichkeit des Romans nicht besonders viel anfangen. Bereits der erste Satz lässt erahnen, dass Gregory Maguire kein Blatt vor den Mund nimmt und Elphabas Lebensgeschichte ungeschönt zu Papier bringt. Auch solche Details, die normalerweise besser verschwiegen bleiben. Der Autor spricht aus, was sonst unerwähnt bleibt. So wirkt die Erzählung zwar unheimlich authentisch und lebensecht, doch mich hat dieser Stil nicht berührt.

Inhaltlich bietet „Wicked - Die Hexen von Oz“ eine zauberhafte Geschichte, doch leider haben mich viele Passagen stilistisch nicht erreicht, sodass ich mich teilweise schleppend durch ganze Kapitel kämpfen musste. Es mag sicherlich Leser geben, die das Buch restlos begeistert - ich selbst gehöre allerdings nicht dazu. Bereichert, aber auch erleichtert habe ich die Geschichte nach dem letzten Kapitel beiseite gepackt und ich empfehle euch einen Blick in die Leseprobe, wenn ihr mit dem Gedanken spielt, der Geschichte eine Chance zu geben.



Gregory Maguire, geboren 1954, lebt mit seiner Familie in Boston, Massachusetts. Vor »Wicked« hat er zahlreiche Kinder- und Jugendbücher geschrieben. Das Musical »Wicked« wurde mit einem Tony ausgezeichnet und zog Millionen Besucher an.



Vielen Dank an Klett Cotta für die Bereitstellung
dieses Rezensionsexemplars!

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