[Rezension] Deathland Dogs von Kevin Brooks

6 Kommentare | Hinterlasse einen Kommentar Bücherblog. Prettytigers Bücherregal. Edit Post Icon.
Bücherblog. Rezension. Buchcover. Deathland Dogs von Kevin Brooks. Jugendbuch, Dystopie



Werbung | Rezensionsexemplar

Originaltitel: Deathland Dogs
Titel: Deathland Dogs
Autor: Kevin Brooks
Verlag: dtv Verlag (zum Buch)
Erscheinungsdatum: 22. März 2019
Preis: Hardcover - 18,95€, eBook - 15,99€
Seitenzahl: 544
Genre: Jugendbuch, Dystopie




Klappentext

Die Deathlands. Eine öde Wüste, die von wolfsähnlichen Hunden - den Deathland Dogs - beherrscht wird. Am Rande der Deathlands, im Nomansland, leben die wenigen verbliebenen Clans, die um die kargen Ressourcen streiten. Jeet ist ein sogenanntes „Dogchild“: Aufgewachsen bei den Deathland Dogs, lebt er seit einigen Jahren wieder unter den Menschen. Doch immer noch schlummern die Instinkte in ihm. Als es zum Kampf zwischen seinen Leuten und dem benachbarten Clan der Dau kommt, soll Jeet sich mittels seiner als „Dogchild“ erworbenen Fähigkeiten in die Siedlung der Dau einschleusen. Sein Auftrag: Material für den bevorstehenden Kampf sicherzustellen. Dadurch gerät er unversehens ins Zentrum des Konflikts... (Quelle: dtv Verlag)


Hauptcharaktere

Jeet:

Als kleiner Junge wurde Jeet von seiner Familie getrennt und von den Deathland Dogs als Junges akzeptiert. Er lebte einige Jahre in den Deathlands, bevor er von seinem Stamm rehumanisiert wurde. Doch der Hund steckt noch immer in ihm.

Chola Se:

Auch Chola Se ist ein „Dogchild“ und lebt seit einigen Jahren wieder unter den Menschen. Sie ist Jeets Vorbild und er bewundert sie seit ihrem ersten Aufeinandertreffen. Denn was ihm so schwer fällt, scheint Chola Se bereits vollkommen verinnerlicht zu haben. Doch der Schein trügt.


Rezension

Mein erstes Buch von Kevin Brooks zog bereits im März an der Buchmesse bei mir ein. Mit Deathland Dogs veröffentlichte der Autor pünktlich zu seinem 60. Geburtstag seinen neuen Roman beim dtv Verlag.

In Deathland Dogs schreibt „Dogchild“ Jeet einen Bericht über das Leben bei den Menschen, die ihn nach dem Tod seines Rudels rehumanisierten. Dabei entführt die Geschichte in eine dystopische Zukunft, die geprägt ist vom Überlebenskampf der Menschen. In Kevin Brooks Vision sind nur noch wenige des Lesens und Schreibens mächtig. Diese sprachliche Unzulänglichkeit wird im Englischen durch eine vereinfachte sprachliche Gestaltung wiedergegeben, wohingegen in der deutschen Übersetzung auf die Setzung von Kommata verzichtet wird. Für mich persönlich hat diese Umsetzung gut funktioniert, auch wenn sich einige Abschnitte und Dialoge doch erschwert lesen ließen.

Als Ich-Erzähler berichtet Jeet von seinen Erlebnissen, ohne die Geschehnisse dabei allzu nah an den Leser heranzulassen, sodass die Zeilen zuweilen emotionslos wirken. Der Leser erlebt die Erzählung als Beobachter, ohne selbst darin abzutauchen, schwebt sozusagen in einer Blase über den Geschehnissen. Doch auch ohne die Nähe ist die Story beklemmend. In Kevin Brooks postapokalyptischer Vorstellung sind die Deathlands ein tristes Landstück voller Gefahren, ohne Schutz vor Feinden. Nahrung und Wasser sind Mangelware. Immer wieder kommt es zu gnadenlosen Kämpfen zwischen den Menschen und den Hunden.

Auch Jeets eigene Zerrissenheit wird mit jedem Satz deutlich. Er gehört zu den Hunden, aber er ist kein Hund. Er gehört zu den Menschen, aber er ist zu sehr Hund, um sich vollkommen einzugliedern. Gefangen zwischen zwei Welten übt Chola Se eine Faszination auf ihn aus, die sich schon bald weiter auswächst. Die beiden kommen sich näher, doch zwischen ihnen ist keine Wärme.

Jeets Schilderungen sind schockierend, unnahbar und stecken voller brutaler Details. Durch die Detailtiefe wirken einige Passagen eher schleppend, dennoch hat mich die Grundstory gefesselt. Die Welt der Zukunft ist grausam. Jeder kämpft um sein eigenes Überleben. Mord, Vergewaltigung und Kannibalismus stehen an der Tagesordnung. Viele sind verzweifelt und lassen sich von der beklemmenden Kulisse einschüchtern. Zusammen mit Jeets emotionsarmer Schilderung der Geschehnisse lassen sich einige Passagen doch relativ unangenehm lesen.

In einer starken Geschichte präsentiert der Autor die gnadenlose Zukunft der Deathlands und den Kampf der letzten Menschen. Interessante Charaktere und eine nervenaufreibenden Grundstimmung machen Deathland Dogs zu einer anspruchsvollen sowie unterhaltsamen Lektüre, die allerdings sicherlich nicht den Geschmack von Jedermann trifft.


Bewertung

Bücherblog. Rezension. Bewertung. 3 Sterne.
Vielen Dank an den dtv Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!


Über den Autor

Kevin Brooks, geboren 1959, wuchs in einem kleinen Ort namens Pinhoe in der Nähe von Exeter/Südengland auf. Nach seinem Studium verdiente er sein Geld lange Zeit mit Gelegenheitsjobs. Seit dem überwältigenden Erfolg seines Debütromans ›Martyn Pig‹ ist er freier Schriftsteller. Für seine Arbeiten wurde er mit renommierten Preisen ausgezeichnet, u.a mehrfach mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis sowie der Carnegie Medal für "Bunker Diary". Er schreibt auch Thriller für Erwachsene. (Quelle: dtv Verlag)


Weitere Meinungen

6 Kommentare:

Bücherblog. Prettytigers Bücherregal. Hier kommentieren.

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google. Mit dem Abschicken eines Kommentars versicherst du, dass du die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und akzeptiert hast.

Kommentare werden erst freigeschalten und tauchen deshalb nicht sofort auf.

  1. Hallöchen =)

    Das hört sich für mich nach einem sehr interessanten Buch an. Obwohl du auch ein wenig Kritik äußerst, würde ich es gerne mal versuchen. Ich pack das direkt mal auf meine Wunschliste.

    LG
    Anja

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Anja :)

      Oh, das freut mich ungemein, dass ich dich mit meiner Rezension neugierig auf das Buch machen konnte! "Deathland Dogs" war für mich auf jeden Fall ein Leseerlebnis und ich hoffe, dass dich die Geschichte ebenfalls fesseln kann!

      Liebe Grüße

      Löschen
  2. Das klingt toll, jetzt bin ich neugierig auf das Buch gewordne. Kommt auf die Wunschliste.
    Liebe Stöber-Grüße und noch viele schöne Lesestunden wünsche ich dir.
    Betty vom https://leseherzblog.blogspot.com

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Huhu Betty,

      freut mich, dass ich dich auf die Geschichte aufmerksam machen konnte und das Buch direkt auf deiner Wunschliste gelandet ist :)

      Liebe Grüße

      Löschen
  3. Hallo liebe Lisa,
    ich finde die Geschichte hört sich von der Thematik her sehr interessant an. Allerdings muss ich sagen, dass ich dem emotionslosem Schreibstil etwas skeptisch gegenüberstehe. Auch könnte ich mir vorstellen, dass es etwas schwer fällt einen Text zu lesen, in dem keine Kommas gesetzt werden (?)
    Dennoch hast du mich neugierig gemacht.
    Eine sehr schöne Rezension <3

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Huhu Tanja :)

      Freut mich, dass dich meine Rezension neugierig gemacht hat! Ich hatte mit dem emotionslosen Schreibstil so meine Probleme, dafür bin ich mit den fehlenden Kommata sehr gut zurechtgekommen. Die sind mir nur in den ersten Kapiteln aufgefallen und danach fast nicht mehr ;)

      Liebe Grüße

      Löschen

 

© 2010-2024 Prettytigers Bücherregal. Powered by Blogger