Mit Abigails Blick für gewöhnliche Dinge und Jackabys Fähigkeit, Übernatürliches auszumachen, stellen sich die beiden ihrem ersten gemeinsamen Fall: New Fiddleham wird von einem Serienmörder heimgesucht und alle Indizien deuten darauf hin, dass der Täter kein Mensch ist...
Abigails großes Vorbild ist ihr Vater Daniel Rook, der sein Leben der Wissenschaft verschrieben hat. Als Anthropologe und Paläontologe bereits er die gesamte Welt und Abigail hat es stets gerne in Kauf genommen, ein paar Monate auf ihren Vater zu verzichten, um nach seinen Expeditionen neuen abenteuerlichen Geschichten lauschen zu können. Nun steht Abigail kurz vor dem Beginn ihres eigenen Studiums, doch noch immer träumt sie von einem eigenen Abenteuer...
R. F. Jackaby:
R. F. Jackaby:
Als selbsternannter Seher und Detektiv, hilft Jackaby der Polizei von New Fiddleham in besonders kniffligen Fällen aus, in die übernatürliche Wesen involviert sind. Er erkennt die Wahrheit, wo andere nur eine Ilusion sehen. Durch seine überdrehte, nahezu verrückte Art und die ungewöhnlichen Ermittlungsmethoden macht er sich bei der Polizei allerdings nicht nur Freunde.
Die Parallelen zu Sherlock Holmes, einer allseits bekannten und beliebten Figur aus der Feder von Arthur Conan Doyle sind sicherlich beabsichtigt und gewollt platziert. So verlässt auch Jackaby nie ohne seine besondere Mütze das Haus und seine Ermittlungsmethoden lassen sich allenfalls als unorthodox beschreiben. Im Gegensatz zu Sherlock Holmes und Dr. Watson, die in durchaus realitätsnahen Fällen ermitteln, hat sich William Ritter mit „Jackaby“ dem Übernatürlichen verschrieben, das für die meisten Menschen verborgen bleibt. Es werden fantastische Elemente eingeflochten, sodass Abigail die Bekanntschaft von Geistern, Kobolden und sogar einer Banshee macht.
Auf 320 Seiten konstruiert William Ritter einen Kriminalfall, in den ein Serienkiller involviert ist, streut immer wieder irreführende Hinweise für seine Leser aus und gibt sich redlich Mühe, seine Erzählung mit packenden Szenen auszustaffieren. Dennoch ist besonders der Plot Twist gegen Ende für mich zu vorhersehbar gewesen, obwohl mich die Geschichte durchaus mitgenommen hat. Denn nach einer etwas langwierigen Einführung entwickelt sich ein durchaus schwungvoller Kriminalroman vor allem für jüngere Leser.
Abigail und Jackaby harmonieren auf ganzer Länge miteinander, obwohl sich der Umgang mit dem selbsternannten Detektiv oftmals als schwierig erweist und Abigail als Assistentin vor so manche Herausforderung stellt. Obwohl sich der Autor mit verhältnismäßig wenigen Seiten begnügt, werden beide Hauptprotagonisten ausreichend charakterisiert und entfalten sich nach und nach im gemeinsamen Miteinander.
„Jackaby“ ist ein kurzweiliges Abenteuer im Stil von Sherlock Holmes. Besonders kleine Krimifans mit einem Blick für das Übernatürliche werden dank Abigail und Jackaby wunderbar unterhalten. Auch mich hat die Geschichte trotz kleinerer Kritikpunkte gepackt, obwohl ich sie grundlegend doch eher für etwas jüngere Leser empfehlen würde. Bisher sind drei Fälle des ungleichen Duos erschienen, sodass wir uns auf weitere Abenteuer von Miss Rook und Jackaby freuen dürfen.
Band 1: Jackaby
Band 2: Jackaby - Die verschwundenen Knochen
Band 3: Jackaby - Der leichenbleiche Mann (ET: 10.12.2018)
Band 3: Jackaby - Der leichenbleiche Mann (ET: 10.12.2018)
William Ritter hat an der University of Oregon studiert und unter anderem Kurse in Trampolinspringen, Jonglieren und über das Italienische Langschwert aus dem 17. Jahrhundert belegt. Er ist verheiratet, stolzer Vater und unterrichtet englische Literatur. "Jackaby - Der leichenbleiche Mann" ist der dritte Band seiner preisgekrönten Reihe um den Detektiv für ungeklärte Phänomene.
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